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Blue Magic - Tales of the Blue Flame
3D Render by Samara BlueBlue Magic - Das Märchen von der blauen Flamme
Es war einmal eine junge Frau aus den Randbezirken des Lichts.
Man nannte sie die Blaugeborene, denn in ihren Haaren wohnte das Meer, und zwischen ihren Fingern schlief ein Funken, so kühl wie Mondwasser. Wenn sie lachte, flogen die kleinsten Schatten aus den Hecken. Wenn sie schwieg, tuschelten die Leute: u hell für unser Dorf. Zu anders.“ Und so lernte die Blaugeborene früh, ihre Flamme in der Hand zu verbergen, als wäre sie ein scheues Tier.
Doch an den Tagen, an denen die Winde hart über die Felder fegten und die Stimmen der Welt schwer und langsam wurden, tappte der Zweifel durch ihr Herz wie ein ungebetener Wolf. Die Meister der großen Zünfte prüften sie, und oft gelang ihr Zauber nicht beim ersten Mal. Manchmal fielen Farben zu Boden wie Scherben. Manchmal zog das Licht an ihr vorüber, als wäre es in Eile. Dann fragte sich, ob sie nur ein Irrlicht am falschen Ufer sei.
In jener Zeit fand sie einen Pfad, den niemand mehr beschritt. Den Weg der Stillen Flamme. Er begann dort, wo das Blau der Dämmerung die Erde berührt, und führte durch Wälder, deren Blätter leise Lieder mit dem Wind sangen. Am ersten Tor wartete eine Stimme, alt wie die Quelle aller Weisheit.
as suchst du?“ fragte die Stimme.
ein eigenes Ich“, sprach die Blaugeborene. ine Stärke, die nicht nur posaunt, sondern trägt.“
imm dein Licht in die offene Hand“, sagte die Stimme. nd halte einen Rest Zweifel wie einen kleinen Dorn. Nicht gegen dich, sondern gegen jedes Blendwerk.“
So tat sie es. Und siehe, die Flamme wurde nicht wilder, sondern wahrhaftiger. Sie brannte nicht, sie leuchtete. Ihr Blau legte sich um ihre Narben wie ruhiges Wasser um Steine.
Am zweiten Tor stand der Regen ohne Wolken. irst du bleiben, wenn dich niemand ruft?“ fragte er.
ch werde bleiben“, sprach sie, och nicht starr. Ich werde tanzen, bis meine Sorgen sich im Winde verlieren.“ Da mischte der Regen eine Spur Türkis in ihre Aura, und die Welt bekam Ränder, an denen Hoffnung sich festhalten konnte.
Am dritten Tor endlich wartete ein Spiegel aus Nacht auf die Blaugeborene. Er zeigte ihr alle Stimmen, die je an ihr gezerrt hatten: ei gefälliger. Sei härter. Sei weniger.“ Die Blaugeborene hob ihren Funken, und das Spiegelbild duckte sich vor dem Blau. ch bin nicht zu viel“, sagte sie leise. ch bin genau richtig.“ Der Spiegel sprang nicht, doch er wurde durchsichtig, und dahinter begann ein Pfad aus hellem Schiefer, der wie ein Versprechen wirkte.
Von da an übte sie täglich die Kunst der Farben: Sie strich einen Streifen Himmelslicht über jede Wunde der Erinnerung. Sie setzte azurne Marker an die Grenzen ihres Herzens, freundlich, aber fest. Sie band ein Band aus Wasserblau um jedes ihrer a“ und webte ein Nachtblau in jedes ihrer ein“.
Die Leute tuschelten noch immer, doch ihr Tuscheln tat nicht mehr weh. Denn die Blaugeborene sammelte nun andere Beweise. Eine Funke Mut, der abends heimfand; ein Schritt, der nicht glänzte, sondern sicher trug; ein Lachen, das wie eine kleine Brücke über den Tag flog. Und manchmal, wenn die Welt wieder knirschte, legte sie den Kopf schräg und hörte, wie ihr Blau flüsterte: leib bei dir.“ Dann blieb sie, nicht aus Unsicherheit oder Sturheit, sondern aus Treue zu sich selbst.
So wanderte sie weiter, und wo sie ging, wurden die Farben ein wenig mutiger. Kinder lernten, ihren eigenen Ton zu heben, ohne zu schreien. Alte erinnerten sich an Lieder, die niemand mehr lehrte. Und wer ihr begegnete, sah die blaue Flamme in ihrer Hand und fühlte sich weniger allein.
Doch die Blaugeborene vergaß den kleinen Dorn nie. Sie trug ihn unter dem Herzen als leisen Wächter, damit kein falsches Funkeln sie fortlockte und kein goldener Lärm das Wahre übertönte. Denn Blue Magic, das wusste sie nun, ist kein Kunststück, sondern ein Weg. Farbe im Schatten, Licht in der Tiefe, Freude mit Wachsamkeit.
Und wenn an manchen Abenden die Sorgen wieder schwer an ihr hingen wie nasser Tau, öffnete sie die Hand. Der blaue Funke hob den Kopf, atmete einmal für sie beide und die Nacht rückte ein wenig zur Seite. So fand die Blaugeborene, was sie gesucht hatte. Nicht ein anderes Selbst, sondern das eigene, ganz mit sich im Reinen. Und das Blau blieb.
-Samara Blue/Kerstin Ellinghoven
Blue Magic - Tales of the Blue Flame
Once upon a time there was a young woman from the borderlands of light.
They called her the Blueborn, for the sea lived in her hair, and between her fingers slept a spark as cool as moon water. When she laughed, the smallest shadows flew out of the hedges. When she fell silent, people whispered, "Too bright for our village. Too different." So the Blueborn learned early to hide her flame in her hand, as if it were a shy creature.
But on days when hard winds swept over the fields and the voices of the world grew heavy and slow, doubt padded through her heart like an uninvited wolf. The masters of the great guilds tested her, and often her magic failed on the first try. Sometimes colors fell to the ground like shards. Sometimes the light hurried past her. Then she wondered if she was only a will-o'-the-wisp on the wrong shore.
In that time she found a path no one walked anymore: the Way of the Quiet Flame. It began where the blue of dusk touches the earth and led through forests whose leaves sang soft songs with the wind. At the first gate a voice waited, old as the source of all wisdom.
"What do you seek?" asked the voice.
"My own self," said the Blueborn. "A strength that does not only boast, but holds."
"Take your light into an open hand," said the voice, "and keep a small remnant of doubt like a little thorn. Not against yourself, but against every glare."
She did so, and behold, the flame did not grow wilder but truer. It did not burn; it shone. Its blue lay around her scars like calm water around stones.
At the second gate stood rain without clouds. "Will you stay when no one calls you?" it asked.
"I will stay," she said, "but not rigid. I will dance until my worries lose themselves in the wind." Then the rain mixed a trace of turquoise into her aura, and the world gained edges where hope could hold on.
At the third gate a mirror of night awaited the Blueborn. It showed her all the voices that had ever pulled at her: "Be nicer. Be harder. Be less." The Blueborn raised her spark, and the image bowed before the blue. "I am not too much," she said softly. "I am exactly right." The mirror did not break, but it turned transparent, and behind it began a path of pale slate that felt like a promise.
From then on she practiced the art of colors each day: she brushed a strip of sky light across every wound of memory. She set azure markers at the borders of her heart, kind but firm. She tied a ribbon of water-blue around each of her "yes" and wove a night-blue into each of her "no."
People still whispered, but their whispering no longer hurt. The Blueborn gathered other proofs: a spark of courage that came home at dusk; a step that did not glitter but carried sure; a laugh that arched like a small bridge over the day. And when the world creaked again, she tilted her head and heard her blue whisper, "Stay with yourself." Then she stayed, not from fear or stubbornness, but from loyalty to herself.
So she wandered on, and wherever she went, the colors grew a little braver. Children learned to lift their own tone without shouting. The old remembered songs no one taught anymore. And whoever met her saw the blue flame in her hand and felt less alone.
Yet the Blueborn never forgot the little thorn. She carried it under her heart as a quiet warden, so that no false sparkle could lure her away and no golden noise could drown the true. For Blue Magic, she now knew, is not a trick but a path: color in the shadow, light in the deep, joy with watchfulness.
And when on some evenings the worries hung heavy on her like wet dew, she opened her hand. The blue spark lifted its head, breathed once for them both, and the night moved a little to the side. So the Blueborn found what she had been seeking: not another self, but her own, fully at peace. And the blue remained.
-Samara Blue/Kerstin Ellinghoven
Es war einmal eine junge Frau aus den Randbezirken des Lichts.
Man nannte sie die Blaugeborene, denn in ihren Haaren wohnte das Meer, und zwischen ihren Fingern schlief ein Funken, so kühl wie Mondwasser. Wenn sie lachte, flogen die kleinsten Schatten aus den Hecken. Wenn sie schwieg, tuschelten die Leute: u hell für unser Dorf. Zu anders.“ Und so lernte die Blaugeborene früh, ihre Flamme in der Hand zu verbergen, als wäre sie ein scheues Tier.
Doch an den Tagen, an denen die Winde hart über die Felder fegten und die Stimmen der Welt schwer und langsam wurden, tappte der Zweifel durch ihr Herz wie ein ungebetener Wolf. Die Meister der großen Zünfte prüften sie, und oft gelang ihr Zauber nicht beim ersten Mal. Manchmal fielen Farben zu Boden wie Scherben. Manchmal zog das Licht an ihr vorüber, als wäre es in Eile. Dann fragte sich, ob sie nur ein Irrlicht am falschen Ufer sei.
In jener Zeit fand sie einen Pfad, den niemand mehr beschritt. Den Weg der Stillen Flamme. Er begann dort, wo das Blau der Dämmerung die Erde berührt, und führte durch Wälder, deren Blätter leise Lieder mit dem Wind sangen. Am ersten Tor wartete eine Stimme, alt wie die Quelle aller Weisheit.
as suchst du?“ fragte die Stimme.
ein eigenes Ich“, sprach die Blaugeborene. ine Stärke, die nicht nur posaunt, sondern trägt.“
imm dein Licht in die offene Hand“, sagte die Stimme. nd halte einen Rest Zweifel wie einen kleinen Dorn. Nicht gegen dich, sondern gegen jedes Blendwerk.“
So tat sie es. Und siehe, die Flamme wurde nicht wilder, sondern wahrhaftiger. Sie brannte nicht, sie leuchtete. Ihr Blau legte sich um ihre Narben wie ruhiges Wasser um Steine.
Am zweiten Tor stand der Regen ohne Wolken. irst du bleiben, wenn dich niemand ruft?“ fragte er.
ch werde bleiben“, sprach sie, och nicht starr. Ich werde tanzen, bis meine Sorgen sich im Winde verlieren.“ Da mischte der Regen eine Spur Türkis in ihre Aura, und die Welt bekam Ränder, an denen Hoffnung sich festhalten konnte.
Am dritten Tor endlich wartete ein Spiegel aus Nacht auf die Blaugeborene. Er zeigte ihr alle Stimmen, die je an ihr gezerrt hatten: ei gefälliger. Sei härter. Sei weniger.“ Die Blaugeborene hob ihren Funken, und das Spiegelbild duckte sich vor dem Blau. ch bin nicht zu viel“, sagte sie leise. ch bin genau richtig.“ Der Spiegel sprang nicht, doch er wurde durchsichtig, und dahinter begann ein Pfad aus hellem Schiefer, der wie ein Versprechen wirkte.
Von da an übte sie täglich die Kunst der Farben: Sie strich einen Streifen Himmelslicht über jede Wunde der Erinnerung. Sie setzte azurne Marker an die Grenzen ihres Herzens, freundlich, aber fest. Sie band ein Band aus Wasserblau um jedes ihrer a“ und webte ein Nachtblau in jedes ihrer ein“.
Die Leute tuschelten noch immer, doch ihr Tuscheln tat nicht mehr weh. Denn die Blaugeborene sammelte nun andere Beweise. Eine Funke Mut, der abends heimfand; ein Schritt, der nicht glänzte, sondern sicher trug; ein Lachen, das wie eine kleine Brücke über den Tag flog. Und manchmal, wenn die Welt wieder knirschte, legte sie den Kopf schräg und hörte, wie ihr Blau flüsterte: leib bei dir.“ Dann blieb sie, nicht aus Unsicherheit oder Sturheit, sondern aus Treue zu sich selbst.
So wanderte sie weiter, und wo sie ging, wurden die Farben ein wenig mutiger. Kinder lernten, ihren eigenen Ton zu heben, ohne zu schreien. Alte erinnerten sich an Lieder, die niemand mehr lehrte. Und wer ihr begegnete, sah die blaue Flamme in ihrer Hand und fühlte sich weniger allein.
Doch die Blaugeborene vergaß den kleinen Dorn nie. Sie trug ihn unter dem Herzen als leisen Wächter, damit kein falsches Funkeln sie fortlockte und kein goldener Lärm das Wahre übertönte. Denn Blue Magic, das wusste sie nun, ist kein Kunststück, sondern ein Weg. Farbe im Schatten, Licht in der Tiefe, Freude mit Wachsamkeit.
Und wenn an manchen Abenden die Sorgen wieder schwer an ihr hingen wie nasser Tau, öffnete sie die Hand. Der blaue Funke hob den Kopf, atmete einmal für sie beide und die Nacht rückte ein wenig zur Seite. So fand die Blaugeborene, was sie gesucht hatte. Nicht ein anderes Selbst, sondern das eigene, ganz mit sich im Reinen. Und das Blau blieb.
-Samara Blue/Kerstin Ellinghoven
Blue Magic - Tales of the Blue Flame
Once upon a time there was a young woman from the borderlands of light.
They called her the Blueborn, for the sea lived in her hair, and between her fingers slept a spark as cool as moon water. When she laughed, the smallest shadows flew out of the hedges. When she fell silent, people whispered, "Too bright for our village. Too different." So the Blueborn learned early to hide her flame in her hand, as if it were a shy creature.
But on days when hard winds swept over the fields and the voices of the world grew heavy and slow, doubt padded through her heart like an uninvited wolf. The masters of the great guilds tested her, and often her magic failed on the first try. Sometimes colors fell to the ground like shards. Sometimes the light hurried past her. Then she wondered if she was only a will-o'-the-wisp on the wrong shore.
In that time she found a path no one walked anymore: the Way of the Quiet Flame. It began where the blue of dusk touches the earth and led through forests whose leaves sang soft songs with the wind. At the first gate a voice waited, old as the source of all wisdom.
"What do you seek?" asked the voice.
"My own self," said the Blueborn. "A strength that does not only boast, but holds."
"Take your light into an open hand," said the voice, "and keep a small remnant of doubt like a little thorn. Not against yourself, but against every glare."
She did so, and behold, the flame did not grow wilder but truer. It did not burn; it shone. Its blue lay around her scars like calm water around stones.
At the second gate stood rain without clouds. "Will you stay when no one calls you?" it asked.
"I will stay," she said, "but not rigid. I will dance until my worries lose themselves in the wind." Then the rain mixed a trace of turquoise into her aura, and the world gained edges where hope could hold on.
At the third gate a mirror of night awaited the Blueborn. It showed her all the voices that had ever pulled at her: "Be nicer. Be harder. Be less." The Blueborn raised her spark, and the image bowed before the blue. "I am not too much," she said softly. "I am exactly right." The mirror did not break, but it turned transparent, and behind it began a path of pale slate that felt like a promise.
From then on she practiced the art of colors each day: she brushed a strip of sky light across every wound of memory. She set azure markers at the borders of her heart, kind but firm. She tied a ribbon of water-blue around each of her "yes" and wove a night-blue into each of her "no."
People still whispered, but their whispering no longer hurt. The Blueborn gathered other proofs: a spark of courage that came home at dusk; a step that did not glitter but carried sure; a laugh that arched like a small bridge over the day. And when the world creaked again, she tilted her head and heard her blue whisper, "Stay with yourself." Then she stayed, not from fear or stubbornness, but from loyalty to herself.
So she wandered on, and wherever she went, the colors grew a little braver. Children learned to lift their own tone without shouting. The old remembered songs no one taught anymore. And whoever met her saw the blue flame in her hand and felt less alone.
Yet the Blueborn never forgot the little thorn. She carried it under her heart as a quiet warden, so that no false sparkle could lure her away and no golden noise could drown the true. For Blue Magic, she now knew, is not a trick but a path: color in the shadow, light in the deep, joy with watchfulness.
And when on some evenings the worries hung heavy on her like wet dew, she opened her hand. The blue spark lifted its head, breathed once for them both, and the night moved a little to the side. So the Blueborn found what she had been seeking: not another self, but her own, fully at peace. And the blue remained.
-Samara Blue/Kerstin Ellinghoven
Ich bin restlos begeistert - von Deinen kleinen Geschichten,Deiner Art mit Worten zu malen und von Deinen Bildern!
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Samara Blue
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Mon, Sep 22Thankyou so much. Im glas you like both. The words in your comment touch me. “Painting with wordsis a beautiful way to describe what I do. And I think that expresses exactly what drives me 

Wunderbares Bild in blau und türkistönen komponiert. Super geworden und vielen dank für das benutzen meines Props und natürlich fürs erwähnen ….
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Samara Blue
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Mon, Sep 22Smile, dankeschön. Beim Tanzen habe ich immer diese Farben geliebt. Du mussst dich dafür bedanken, dass ich deinen content erwähne
, das ist doch selbstverständlich.

Samara Blue
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Sun, Sep 28grr, ich weiß gerade nicht, was das Programm micht mir macht. "Du musst dich nicht jedesmal bedanken fürs Erwähnen." will ich sagen, aber das "nicht" wird immer gelöscht. 

Blue Magic - Tales of the Blue Flame
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